Weihnachten in Frankreich

Weihnachten in Frankreich

So feiert man Weihnachten in Frankreich

Wie in vielen anderen europäischen Ländern feiert man Weihnachten in Frankreich auch als großes Fest im Kreis der Familie.

Weihnachten in Frankreich und Deutschland haben vieles gemeinsam, vom Schmücken der Häuser über Mistelzweige bis hin zur Weihnachtskrippe.

Der Advent in Frankreich

tannenzapfen-weihnachts-gruenÄhnlich wie in Deutschland gibt es in Frankreich ab dem ersten Adventswochenende beleuchtete Tannenbäume und festlich dekorierte Häuser und Straßenzüge zu sehen.

Allerdings sind, abgesehen vom  Elsass und Lothringen, die Adventskalender oder Adventskränze, wie sie in Deutschland sehr beliebt sind, in Frankreich kaum zu finden.

 

Der Weihnachtsmarkt – Marché de Noël

Weihnachtsmärkte sind in Frankreich nicht ganz so weit verbreitet wie in Deutschland. Sie gehören aber mittlerweile durchaus zur weihnachtlichen Tradition, besonders im Nordosten Frankreichs.

Die schönsten Weihnachtsmärkte in Frankreich findet man im Elsass. Besonders sehenswert ist der Straßburger Weihnachtsmarkt, der als der älteste Weihnachtsmarkt in ganz Frankreich gilt.

Weihnachtskrippen

krippe-jesus-weihnachtenDie Weihnachtskrippe hat auch in Frankreich eine sehr alte Tradition, auch wenn die erste Krippe aus Italien stammt. Die Legende besagt, dass der Heilige Franz von Assisi im 13. Jahrhundert in einem verlassenen Stall in der italienischen Stadt Greccio die Geburt Christi mit lebenden Personen und Tieren darstellen ließ. Ende des 13. Jahrhunderts entstanden die ersten Krippen in der Provence und dieser Brauch verbreitete sich bald in allen Regionen Frankreichs.

Die Provence ist auch heute noch bekannt für Ihre Santons-Märkte mit den traditionellen Krippe-Figuren. In den Krippen wird das Leben eines kleinen Dorfes zur Zeit der Geburt Christi in Miniatur dargestellt. Diese typisch provenzalischen Krippe-Porzellanfiguren werden „Santons“ genannt.

Die Santons werden aus Ton gemacht und haben in einigen Versionen sogar echte Kleider an.

Mistelzweige in der Weihnachtszeit

mistelzweig-in-der-weihnachtszeitNeben vielen anderen Dekorationen schmücken in Frankreich oft auch Mistelzweige den Eingangsbereich von Häusern und Wohnungen.

Mit farbigen Bändern versehen hängt der Mistelzweig über den Köpfen von Gästen und Besuchern, die unter dem Mistelzweig oft ganz erwartungsvoll die Begleiterin oder den Begleiter anschauen.

Manchmal folgen innige oder flüchtige Küsse im Schutz des Mistelzweigs.  Der Kuss unter dem Mistelzweig ist ein schöner Brauch und er soll den Küssenden eine lange Partnerschaft bescheren. Der Legende nach bleiben Paare, die sich unter einem Mistelzweig küssen, ein Leben lang zusammen.

Die Mistel ergibt in der Natur einen interessanten, aber auch seltsamen Anblick. Man findet sie meist in den Kronen von Laubbäumen, wo sie aber nicht wirklich hingehören. Die Mistel ein Halbparasit, der den Wirtsbäumen Wasser und Nährstoffe entzieht und für sich selbst verwendet.

Während man heute den Mistelzweig als Schmuck oder Küssekugel über die Eingangstür hängt so tat man dies noch vor wenigen Jahrzehnten zum Schutz vor Hexen und Dämonen.

Der 24. und 25. Dezember

Der Heilige Abend am 24. Dezember

weihnachtsbrauch-in-europaIn Frankreich wird am 24. Dezember im Allgemeinen noch normal gearbeitet und erst in den Abendstunden beginnen die weihnachtlichen Feierlichkeiten.

Die Kinder gehen an Heiligabend noch zur Schule und viele Geschäfte haben durchaus bis 18 Uhr oder länger geöffnet. geöffnet.

Danach wird zum Höhepunkt des Abend übergegangen, und man geht zusammen nach Hause oder ins Restaurant wo dann das Réveillon (das Weihnachtsessen) beginnt.

Die Mitternachtsmesse – Messe de Minut

Begonnen werden die Feierlichkeiten am Heiligabend in vielen Familien mit der  Mitternachtsmesse  (Messe de Minut), bei der sich die Familie am Abend in der Kirche einfindet um dort die Geburt Christi zu feiern.

Anders als ihr Name vermuten lässt, findet diese Messe in der Regel schon am frühen Abend statt.

Der Weihnachtsschmaus – Réveillon

Kulinarische Höhepunkte sind den Franzosen sehr wichtig und so ist es nicht verwunderlich, dass sich bei den meisten französischen Familien auch Weihnachten vieles um das Essen dreht.

Das Weihnachtsessen – Réveillon -, welches in der Regel viele Stunden dauern kann, gilt bei den Franzosen sogar durchaus als der wahre Höhepunkt des Weihnachtsfestes.

Truthahn mit Kastanien oder Kapaun mit Pflaumen, dies sind die bevorzugten Gerichte der Franzosen am Weihnachtsabend des 24. Dezember.

Zur kulinarischen Tradition am Weihnachtsabend gehört auch der Weihnachts-Baumkuchen oder ein Gugelhupf. In alten Zeiten haben Gäste zu Weihnachten einen echten Baumstamm zur Feier mitbrachte, um das Haus zu heizen. Das ist heute nicht mehr notwendig, aber dafür steht dann der Kuchen Pate für diese alte Tradition.

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Der Weihnachtsbaum – sapin de Noël

In deutschen Haushalten ist der Weihnachtsbaum zum Inbegriff der Weihnachtszeit geworden und gehört zur Stubendekoration. In Frankreich ist diese Tradition nicht so weit verbreitet, vielleicht am weitesten noch im Elsass.

Dagegen findet man in vielen Wohnungen Dekorationen mit Mistelzweigen und eine Weihnachtskrippe.

Der 25. Dezember ist Weihnachtsfeiertag

Die Weihnachtsgeschenke bringt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember der Père Noël. So heißt der Weihnachtsmann in Frankreich.

Die Kinder stellen ihre Schuhe neben den Kamin, unter den Weihnachtsbaum oder eine andere durch den Weihnachtsmann auffindbare Stelle.

Der Père Noël kommt in einem roten Mantel mit Zipfelmütze heimlich in der Nacht durch den Schornstein. Die Geschenke trägt er in einer Holzkiepe auf dem Rücken, welche dann in den  Schuhen der Kinder landen. Die feierliche Bescherung im Familienkreis findet dann am Morgen des 25. Dezember statt.

Der 26. Dezember ist in Frankreich kein Feiertag mehr.

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